Severance (2022)

Was wäre, wenn Arbeits- und Privatleben radikal getrennt wären – nicht nur metaphorisch, sondern buchstäblich? „Severance“ nimmt diese Idee und treibt sie auf die Spitze. In den sterilen Gängen von „Lumon Industries“ wissen die Mitarbeiter nichts über ihr Leben außerhalb des Büros – und umgekehrt. Was zunächst harmlos klingt, entfaltet sich als düsterer Albtraum, der geschickt an aktuelle Debatten über die Macht von Konzernen anknüpft. Wer sich auf die Serie einlässt, wird mit cleverer Gesellschaftskritik belohnt, die lange nachhallt – visuell wie erzählerisch brillant und absolut sehenswert!

Wenige Serienproduktionen haben das Thema kapitalistischer Dystopie je so gekonnt inszeniert wie Severance. Wir finden uns in einer unbekannten, klinischen Umgebung wieder. Ist es ein Laborexperiment? Oder doch das Leben nach dem Tod – in der Hölle? Mitnichten. Wir sind in einem totalitären Konzern gefangen. Alles ist seltsam ruhig, gleichermaßen skurril, beängstigend und vertraut. Die Serie unter der Regie von Ben Stiller und Aoife McArdle zieht einen förmlich in diese verstörende Atmosphäre hinein – und genau wie die Figuren versuchen wir herauszufinden, was hier wirklich vor sich geht.