Seit ihrem Debüt im Jahr 2014 hat sich die LEGO-Filmreihe, stets wandelnd zwischen purem Kommerz und popkultureller Ambition, zu einem spannenden Phänomen, innerhalb der Kinolandschaft entwickelt. Ihre Ursprünge reichen zurück bis in die 2000er Jahre, als „Warner Bros. Pictures“ begann, mit der Idee einer animierten Adaption der beliebten Bausteine zu spielen.
Die erste Umsetzung erfolgte erst unter der Regie von Phil Lord und Christopher Miller, die mit „The LEGO Movie“ (2014) umgehend einen enormen Erfolg erzielten: Was in einen ambitionslosen Werbefilm hätte münden können, überraschte nicht nur mit unerwarteten Reflexionen über die Macht der Vorstellungskraft, Kreativität und Individualität. Auch mediale Referenzen, die eigentlich nur von erwachsenen Zuschauern rezipiert werden können, durchziehen den zuerst an eine jüngere Zielgruppe gerichteten Animationsfilm.
Die Fortsetzungen und Spin-offs der LEGO-Reihe, darunter „The LEGO Batman Movie“ (2017) und „The LEGO Ninjago Movie“ (2017), haben die Popularität des Franchise gesteigert, zusätzliche Aspekte der Bausteinwelt-Welt erkundet, die Geschichten einzelner Figuren vertieft – und dabei auch die breite Produktpalette der Marke LEGO weiter ergründet.
Bei allem Lob, das die Filme auch seitens der Kritik erfahren, begleitet das Franchise daher (zurecht) auch immer wieder Diskussionen um ihren Marketingcharakter, wie dieser die Kinolandschaft prägt und den Mainstreammarkt womöglich weiter zu einer bloßen Werbeplattform degradiert. In Anbetracht der breiten Beliebtheit der LEGO-Filme bleibt jedoch unbestreitbar, dass sie eine bedeutende Rolle in der momentanen Animationswelt spielen – und mit ihrer findigen Mischung aus Kommerz, handwerklicher Qualität und kurzweiligen kulturellen Referenzen, vorerst nicht mehr so schnell daraus verschwinden werden.
Im Gegenteil, gerade erst erreichte die hitzig geführte Debatte um den Widerstreit von Kunst und Kommerz mit „Barbie“ als erfolgreichstem Kinofilm des Jahres 2023 einen neuen Höhepunkt. Hier war es der Spielehersteller „Matell“, der der mindestens so beliebten wie aufgrund ihrer potenziell negativen Auswirkungen auf das Selbstbild junger Mädchen umstrittenen Puppe ausgerechnet mit einem Blockbuster voller popfeministischer Thesen zu einem besseren Image verhelfen wollte.
Bemerkenswert ist dabei, dass sich die Plots der auf Marken aus dem Kinderspielbereich basierenden Filme zunehmend an ein älteres Zielpublikum zu richten scheinen. So lautete etwa auch das Urteil zu „The LEGO Movie 2“ (2019), dass die Fülle an Zitaten aus der Filmgeschichte und Witzen, die ein gewisses kulturelles Wissen erfordern, eingebettet in einen überschäumenden Mix aus Musiknummern und ein apokalyptisches Abenteuer, Kinder womöglich überfordern könnte.
Der Erfolg des Franchise tangiert das allerdings nicht – und so erscheint mit „Piece by Piece“ (2024) auch schon der nächste Film aus dem LEGO-Universum. Nachdem die Filmrechte zwischenzeitlich von „Warner Bros.“ an „Universal“ wanderten, wird er sich als Filmbiografie zu Pharrell Williams um einen Musiker drehen, der regelmäßig mit dem Label zusammenarbeitet.
Alle „LEGO“-Filme – und wo sie zu sehen sind
Die untenstehende Liste enthält alle Filme aus dem „LEGO“-Universum – und wo sie derzeit im Abo, als Leih- oder Kaufoption gestreamt werden können.