Mit Thunderbolts* kehrt Florence Pugh als Yelena Belova ins Marvel-Universum zurück – diesmal nicht nur als Nebenfigur, sondern als Mittelpunkt eines Teams von gebrochenen Antihelden. Der Superheldenfilm vereint mehrere ambivalente Figuren aus dem MCU – und gewissermaßen ein düsterer Gegenentwurf zu den Avengers.
Doch Marvel ist längst nicht das Interessanteste in ihrer Karriere. Wir werfen einen Blick auf die zehn besten Filme mit Florence Pugh – von Arthouse bis Blockbuster, von Horror bis Biopic.
Platz 10: Black Widow (2021)
In Cate Shortlands Spionage-Actionfilm aus dem MCU übernimmt Florence Pugh erstmals die Rolle der Yelena Belova, der bissig-sarkastischen „kleinen Schwester“ von Natasha Romanoff (Scarlett Johansson). Gemeinsam nehmen sie es mit dem korrupten „Red Room“-Programm auf, das junge Frauen zu Killerinnen ausbildet. Trotz der genretypischen Actionmomente überzeugt Black Widow durch seine überraschend emotionale Familiendynamik – nicht zuletzt dank Pughs Darstellung. Mit lakonischem Witz, innerer Zerrissenheit und physischer Wucht macht sie aus Yelena mehr als nur einen Sidekick – und überstrahlt in manchen Szenen sogar die etablierte Hauptdarstellerin.
Platz 9: Dune: Part Two (2024)
In Denis Villeneuves bildgewaltiger Fortsetzung des Sci-Fi-Epos spielt Florence Pugh die politisch umworbene Prinzessin Irulan Corrino – Tochter des Imperators (Christopher Walken) und Spielball imperialer Machtinteressen. Während Paul Atreides (Timothée Chalamet) zum mythischen Erlöser aufsteigt, beginnt Irulan, ihre Rolle im Schachspiel der Großmächte zu hinterfragen. Pugh verleiht der Figur eine subtile Intelligenz und Wachsamkeit, die Irulan aus dem Schatten hebt, auch wenn ihre große Stunde wohl erst in weiteren Teilen schlägt.
Platz 8: Thunderbolts* (2025)
In Thunderbolts* wird Florence Pughs Yelena Belova zur zentralen Figur eines Teams aus Antihelden, darunter Bucky Barnes (Sebastian Stan) und Ghost (Hannah John-Kamen). Unter dem Kommando der CIA-Direktorin Valentina Allegra de Fontaine (Julia Louis-Dreyfus) geraten sie in eine Falle, die sie auf eine gefährliche Mission zwingt – eine Reise, bei der sie sich ihrer dunklen Vergangenheit stellen müssen. Der Film balanciert düsteren Ton und Action solide aus, ohne sich vom MCU-Formelwerk vollständig zu lösen. Pugh bringt wie gewohnt emotionale Tiefe ins Spiel und verleiht ihrer Figur Menschlichkeit – trotz der überdrehten Superheldenkulisse.
Platz 7: We Live in Time (2024)
Unter der Regie von John Crowley (Brooklyn) entsteht ein zartes, melancholisches Porträt einer Liebe, das seine Geschichte in Rückblenden und Zeitsprüngen entfaltet. Florence Pugh spielt Almut, die auf den vorsichtigen Tobias (Andrew Garfield) trifft – eine Begegnung, die zu einer tiefgreifenden Beziehung wird. Das Drehbuch zu We Live in Time von Nick Payne erzählt von Intimität, Krankheit und Endlichkeit, ohne allzu sehr in Kitsch oder Pathos abzurutschen. Pugh gelingt eine leise, aber intensivere Darstellung: Mit feinem Gespür für Zwischentöne zeichnet sie das Porträt einer Frau, die lernen muss, das Jetzt zu leben – gerade weil die Zeit begrenzt ist.
Platz 6: Little Women (2019)
Greta Gerwigs Adaption des Literaturklassikers von Louisa May Alcott bringt frischen Wind in die Geschichte der vier March-Schwestern – allen voran durch Florence Pughs vielschichtige Interpretation von Amy, dem oft missverstandenen Nesthäkchen. Neben Saoirse Ronan (Jo), Emma Watson (Meg) und Eliza Scanlen (Beth) gelingt Pugh das Kunststück, Amy nicht nur zur Kontrahentin, sondern zur gleichwertigen Schwester zu machen. Ihre Amy ist klug, ehrgeizig und zerrissen zwischen gesellschaftlicher Konvention und künstlerischem Anspruch – und macht die Figur damit vielleicht zur spannendsten der ganzen Geschichte.
Platz 5: Fighting With My Family (2019)
In der auf wahren Begebenheiten basierenden Sportkomödie von Stephen Merchant verkörpert Pugh die Wrestlerin Saraya „Paige“ Bevis. Als junges Mädchen aus einer Wrestling-Familie in Norwich schafft sie den Sprung in die USA und zur WWE – gegen den Widerstand der Coaches und ohne ihren Bruder, der ebenso vom Erfolg träumt. In Fighting with My Family zeigt Pugh körperliche Präsenz im Ring ebenso wie emotionale Tiefe abseits davon: die Zweifel, das Fremdsein, den Druck, Erwartungen zu erfüllen. Mit Nick Frost und Lena Headey als exzentrischen Eltern und Vince Vaughn als harten Trainer gelingt eine bittersüße Komödie über Authentizität im Rampenlicht.
Platz 4: Lady Macbeth (2016)
Florence Pughs Durchbruch: In William Oldroyds minimalistischer Adaption eines russischen Romans spielt sie Katherine, eine junge Frau, die im viktorianischen England eine toxische Ehe durchbricht – mit radikalen Mitteln. Was als Emanzipationsgeschichte beginnt, entwickelt sich zum düsteren Psychodrama über Begehren, Macht und Schuld. Pugh bleibt in Lady Macbeth stets kontrolliert, kühl – mit fast schon beängstigender Intensität macht sie Katherine zur moralisch schillernden Figur. Eine Darstellung, die bei der Kritik für Begeisterung sorgte und Pugh über Nacht zur Schauspielhoffnung machte.
Platz 3: Don’t Worry Darling (2022)
Olivia Wildes visuell aufgeladenes Psychothriller verlegt klassische patriarchale Machtstrukturen in eine scheinbar perfekte 50er-Jahre-Idylle. Florence Pugh spielt Alice, die schrittweise erkennt, dass die Realität, in der sie lebt, eine albtraumhafte Illusion ist. Neben Harry Styles, Chris Pine und Gemma Chan trägt Pugh Don’t Worry Darling fast allein. Ihr Spiel schwankt zwischen Zurückhaltung, Wahnsinn und eruptiver Rebellion – und trotz medialer Turbulenzen rund um die Produktion bleibt ihr Spiel das beeindruckendste Element des Films.
Platz 2: Das Wunder (2022)
In Sebastián Lelios ruhigem Psychodrama spielt Florence Pugh eine englische Krankenschwester, die 1862 in ein irisches Dorf gerufen wird. Dort soll sie ein seltsames Phänomen untersuchen: Ein zwölfjähriges Mädchen behauptet, seit Monaten ohne Nahrung zu leben. Die Krankenschwester wird Teil eines Beobachterteams und stößt bald auf religiösen Eifer, familiäre Geheimnisse und psychische Abgründe. Pugh verleiht ihrer Figur stoische Entschlossenheit und eine unterschwellige Verletzlichkeit. Das Wunder besticht durch seine dichte Atmosphäre, ein starkes Drehbuch und Pughs eindrückliche Darstellung.
Platz 1: Midsommar (2019)
Ari Asters makabrer Folk-Horrorfilm zeigt Florence Pugh als Dani, eine traumatisierte junge Frau, die nach einem familiären Schicksalsschlag mit ihrem Freund (Jack Reynor) zu einem seltsamen schwedischen Mittsommerfest reist. Was als spirituelle Auszeit beginnt, verwandelt sich in einen surrealen Albtraum mit rituellen Opfern und psychologischem Terror. Pugh gelingt in Midsommar eine der beeindruckendsten Darstellungen von Trauer und Desorientierung im modernen Kino. Ihr Spiel ist körperlich, roh, ungeschützt – ein emotionales Crescendo, das den Film ebenso unvergesslich macht wie seine visuelle Kraft. Die intensivste Leistung ihrer bisherigen Karriere.
Von „Midsommar“ bis „Thunderbolts*“: Die 10 besten Filme mit Florence Pugh – und wo man sie streamen kann
Alle Filme dieses Rankings finden sich auch in der untenstehenden Liste – zusammen mit aktuellen Streaming-Informationen.